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Modell- und Modellierungsfunktionen galanter Texte – Differenz und Adaption in Dichtung und Conduite um 1700

Eine Rezension von Katja Barthel


Rose, Dirk: Conduite und Text. Paradigmen eines galanten Literaturmodells im Werk von Christian Friedrich Hunold (Menantes). Berlin: de Gruyter, 2012 (= Frühe Neuzeit 167).

Mit der literaturhistorischen Studie Conduite und Text legt der Germanist Dirk Rose die erste Werkmonografie zum galanten Dichter Christian Friedrich Hunold alias Menantes (1680–1721) vor. Die Studie erschließt das umfangreiche, auch widersprüchliche Werk Hunolds und theoretisiert das Verhältnis von galantem Text und einem soziokulturellen Modell galanter Interaktion- und Kommunikation (galante conduite). Die Interdependenz von Text und Conduite, so Roses These, impliziert die "Produktion einer spezifischen Differenz" und beeinflusst die galante Textproduktion, die umgekehrt als Grundlage gilt, auf der sich ein Modell der galanten Conduite generiert. Text und Conduite bedingen einander in "spezifischer Differenz". Galante Texte erhalten so eine Modell- und Modellierungsfunktion, die Rose näher zu fassen versucht.

  >Inhaltsverzeichnis     > English Abstract            

Das Werk von Christian Friedrich Hunold ist äußerst umfangreich. Roses Studie setzt an der Heterogenität von Hunolds Schriften an und entwickelt einen Ansatz, der das Verhältnis von galanter Textproduktion und soziokulturellen Verhaltens- und Kommunikationsformen (galante conduite) neu fokussiert. Auf die konstitutive Rolle, die galante Texte für die "Fabrikation" galanter Sozialformen ‒ im Sinne ihrer mimetisch, performativen Gestaltung in der Dichtung ‒ übernehmen, hatte bereits Jörn Steigerwald hingewiesen (vgl. Jörn Steigerwald: Galanterie. Die Fabrikation einer natürlichen Ethik der höfischen Gesellschaft [1650‒1710]. Heidelberg 2011). Rose schließt an diese, in der Forschung mittlerweile akzeptierte Feststellung an, doch beschreibt er Text, Conduite sowie ihr Verhältnis zueinander in einem konjunktiven und zugleich disjunktiven Wechselverhältnis (Einleitung, S. 1‒32, hier S. 12).

Einerseits gewährleisten galante Texte, so Rose, eine "prinzipielle Referentialisierbarkeit" auf soziale Interaktions- und Kommunikationssituationen, die als 'galant' gelten. Indem die Texte jene Szenen 'auf Dauer' stellen und der Rezeption zugänglich machen, erhalte die galante Textproduktion eine "Modellfunktion für eine galante Conduite" (S. 11). Andererseits gilt es um 1700 gerade nicht als galant, die durch Sozialverkehr und Publikationen aufgestellten Richtlinien ohne Abstriche zu befolgen. Zentral für die galante Conduite ist ein "je ne scay quoy", "Ich weiß nicht was", eine Form des Esprit, die weder terminologisch gefasst noch systematisiert werden kann, sondern sich nur im jeweiligen Vollzug konkretisiert (vgl. S. 7). Rose spricht von einer "terminologischen Uneinholbarkeit" (S. 6). Erst die leicht variierende Abwandlung dessen, was als 'galant' gilt, garantiert die Qualität als 'galant' und ermöglicht Distinktion.

Dementsprechend erschöpft sich auch der galante Text nicht in einer "einfachen Reproduktion des galanten Modells. Vielmehr boten galante Texte einen Ausgangs- und Orientierungspunkt für die Umsetzung des Modells in je spezifischer Differenz in je konkreten Situationen." (S. 13) Der galante Text entfaltet nicht nur eine "Modellfunktion" für die galante Conduite, sondern auch eine "Modellierungsfunktion", insofern die Reproduktion stets "die Produktion einer spezifischen Differenz" impliziert (S. 7‒13). Das galante Modell wird funktionalisierbar für unterschiedliche Interaktions- und Kommunikationssituationen sowie Textformen, was seine Applizierbarkeit garantiert, aber immer auch Variation und Modifikation bedeutet.

Roses pragmatischer Literaturbegriff und der Fokus auf die funktionale Dimension galanter Texte ermöglicht eine Ausweitung des Gegenstandsbereichs: "'Galant' sind alle Texte, die ein galantes Interaktions- und Kommunikationsmodell in einer spezifischen Differenz modellieren." (S. 20 f.) Diese Festlegung erlaubt es, so unterschiedliche Gattungen wie (erotischer) Roman, Lyrik, Verhaltensratgeber, geistliche Kantate oder gelehrte Rezension zu berücksichtigen. Dies ist überzeugend, weil dadurch Hunolds gesamtes Werk in den Blick gerät, ohne durch normative Gattungs- oder Epochenkonstrukte vorselektiert zu werden. Vor allem wird die Vielfalt (und Ambivalenz) der Schriften sichtbar – auf inhaltlicher und formalästhetischer Ebene löst sich Roses These der "spezifischen Differenz" ohne Weiteres ein.

Um die Modell- und Modellierungsfunktion zu konkretisieren, werden im Folgenden thematische Schwerpunkte gebildet: Der erste Teil der Studie (Interaktionen, S. 33‒162) widmet sich dem "Referentialisierungspotential" galanter Texte. Die detaillierten Ausführungen zu Hunolds frühen Romanen (Verliebte und Galante Welt 1700, Satyrischer Roman 1706) zeigen eine starke Referentialität zwischen Text und sozialem Umfeld. Dies vor allem mit Blick auf Hunolds Hamburger Zeit, samt Streitkultur mit Konkurrenten und Liebesaffären im Opernmilieu (bes. S. 86‒97, 107‒125). Der Leser erhält einen anschaulichen Einblick in soziale und kulturelle Verhältnisse um 1700.

Der zweite Teil (Regeln, S. 163‒320) widmet sich galanten Textverfahren und Vermittlungsformen, wofür Verhaltensratgeber und Briefsteller zu Rate gezogen werden (Allerneueste Art Höflich und Galant zu Schreiben 1702, Teutsche Oratorie 1709). Ein besonderes Verdienst von Roses Studie ist es in diesem Zusammenhang, auf das Stilideal des Arguten aufmerksam zu machen. Galante 'Poetiken' lösen sich von rhetorischen Traditionen, übernehmen aber selektiv Techniken und Darstellungsweisen wie die Verwendung von Argutien ("zweideutige Reden", "Contraria", "Absurda oder solche Sachen, welche dem ersten Anblicke nach sich gantz und gar nicht reimen", S. 242). Ambivalenz, Ironie und Ambiguität erlauben es, an Bekanntes anzuschließen und es zweideutig zu variieren, also "Differenz zu produzieren".

Leider stehen erster und zweiter Teil der Studie recht isoliert nebeneinander und werden nicht aufeinander bezogen. Wenn nämlich argute Texttechniken zum Merkmal galanter Publikationen gehören (Teil 2), stellt sich die Frage, ob nicht auch die angenommene Referentialität zwischen Text- und Sozialwelt (Teil 1) einem arguten, d.h. uneigentlichen oder ironischen  Sprachgebrauch unterliegt. Welche Funktionen übernehmen argute Strukturen im galanten Roman, welche im Verhaltensratgeber? Lassen sie sich auch in geistlichen Kantaten finden oder treten sie dort zurück? Hier hätte man sich weiterführende Auseinandersetzungen an konkreten Textbeispielen gewünscht, die nun doch die Spezifika von Gattungen, Entstehungs- und Rezeptionskontexten berücksichtigten.

Rose wendet sich stattdessen im dritten Teil der Studie (Modifikationen, S. 321‒456) dem Spätwerk Hunolds zu: Die "Produktion von Differenz" ermögliche es, das "Label Menantes" im diachronen Zeitverlauf anschlussfähig zu halten. Hunolds Übersetzung einer "negativen Sittenlehre" von de Crousaz (1720) soll zeigen, wie die "Differenz der Differenz", also die "Differenz zu sich selbst", geeignet scheint, um das galante Modell zu reproduzieren (vgl. S. 446). Nach 1710 revidiert Hunold weite Teile seines (Früh-)werks, womit er sich vom früheren Modell einer galanten Conduite distanziert und sie zur "frommen Conduite" transformiert. Gleichzeitig nutzt er die Publikation, um sich auch vom "politischen" und "christlich-frommen Modell" (Thomasius, A.H. Francke) abzugrenzen. Ohne diese Abgrenzungs- und Modifikationsprozesse im Einzelnen zu erläutern, wertet Rose dies als Versuch, das galante "Label Menantes" aufrecht zu erhalten, wodurch Hunold erneut "seine galante Conduite unter Beweis [stellt]." (S. 449)

An dieser wie auch anderen Stellen untergräbt die theoretische Abstraktion die Überzeugungskraft der ansonsten ausgesprochen plausiblen und höchst relevanten Studie. Wenn Text- und Modellbegriff als relationale Begriffe konzipiert werden, deren Funktionspotentiale und Nuancen sich durch Differenzsetzung konstituieren, so müssen Vergleichspunkte und Vergleichsebenen expliziert und historisch konkret gefüllt werden, um diese Relationen genauer zu bestimmen. Eine "spezifische Differenz" zu konstatieren, klärt noch nicht selbstredend Art und Form der Spezifik. Hier bleibt die Studie zu abstrakt, macht aber gleichzeitig deutlich, wie viel Klärungsbedarf und Desiderata sich in der Galanterieforschung weiterhin finden.

Rose legt eine beeindruckend materialreiche und ausgesprochen gut lesbare Studie vor, die als Meilenstein in der Menantes-Forschung gelten kann. Die Galanterieforschung gewinnt durch diese historisch detaillierte und theoretisch ambitionierte Publikation, deren Lektüre nicht nur dem Experten, sondern auch allen Interessierten wärmstens ans Herz gelegt wird.

 

 

Rose, Dirk: Conduite und Text. Paradigmen eines galanten Literaturmodells im Werk von Christian Friedrich Hunold (Menantes). Berlin: de Gruyter 2012 (= Frühe Neuzeit 167). 526 Seiten, kartoniert, 179,95 Euro. ISBN: 978-3-11-026471-5
 

Inhaltsverzeichnis

 

Vorwort … 5

 

Einleitung: Galante Conduite und galante Texte … 13

1. Galante Conduite: Definitionsprobleme … 13

2. Conduite und Text: Vermittlungsprobleme … 21

3. Die Modellierungsfunktion galanter Texte: Regelprobleme … 25

4. Galante Literatur: Versuch einer pragmatischen Gegenstandsbeschreibung … 29

5. Das Werk von Christian Friedrich Hunold: Ein Modell galanter Conduite … 34

6. Perspektivierungen: Zur Anlage der Arbeit … 40

 

Teil I: Interaktionen – Der Modellcharakter galanter Texte … 45

1. Ein Gedicht an der Tür … 45

2. Das Pseudonym Menantes… 49

2.1. Zur Funktionsweise galanter Pseudonyme … 49

2.2. Menantes – eine Figur aus dem Singballet ASTERIE … 52

2.3. »Christian Friedrich Hunold, sonsten Menantes« … 56

3. Die galante Welt … 63

3.1. Die Verliebte und Galante Welt … 63

3.2. Das ›galante Europa‹… 65

3.3. Die galante Welt Hamburgs … 70

4. Das ›galante Frauenzimmer‹ … 78

4.1. Galanterie: Interaktionsmodi zwischen den Geschlechtern … 78

4.2. Erotische Galanterie: Die galante Lyrik als Modell … 83

4.3. Galanterie als Konversationsmodell … 88

4.4. Frauen als Autorinnen … 93

5. Die Oper als Interaktionsraum … 98

5.1. Das ›Opernfrauenzimmer‹ … 98

5.2. Interaktionsmodelle › Aufführung und Publikum … 103

6. Text-Duelle: Zum Modell galanter Konflikte … 109

6.1. Satire und Pasquill: Legitimationsfragen einer skandalösen Öffentlichkeit … 111

6.2. Satire als Pasquill: Der Skandal um den Satyrischen Roman … 116

6.3. Hunolds Auseinandersetzungen mit Pohlmann, Feustking und Wernicke … 119

(a) Der Streit mit Pohlmann (Polander) … 119

(b) Der Streit mit Feustking… 122

(c) Der Streit mit Wernicke … 127

7. Europäische Öffentlichkeit … 137

7.1. »Die allerneueste Art«: ›Aktualität‹ als Parameter … 138

7.2. Relationen, ›Nouvellen‹, (Schlüssel-)Romane … 142

7.3. Hunolds Journal-Projekte … 147

(a) Curieuse Sendschreiben … 147

(b) Der Welt Urtheile… 150

8. Schlüsselromane … 152

8.1. Hunolds Romane als Schlüsseltexte … 153

8.2. ›Schlüssel‹ und Conduite … 158

8.3. Das ›Prinzip Schlüssel‹… 160

8.4. Schlüsselromane und die Poetik des galanten Romans … 165

8.5. Der galante Roman – Modell und Modellierung … 171

 

Teil II: Regeln – Die Modellierungsfunktion galanter Texte … 175

1. »Die Höflichkeit der heutigen Welt«: Verhaltens- und Konversationslehren … 175

1.1. ›Je ne scayquoy‹: Die Differenz galanter Höflichkeitstraktate … 175

1.2. Verhaltenslehren (auch Romane) … 182

1.2.1. Galante Verhaltenslehren – Normativität und Praxis … 182

1.2.2. Romane als Verhaltenslehren: Der performative Aspekt … 186

1.2.3. Restringenz und Internalisierung – Gegenkonzepte zu galanten Verhaltenslehren … 190

1.3. Komplimente … 193

1.4. Konversation … 197

2. »Die Allerneueste Art höflich und galant zu Schreiben«: Briefsteller … 203

2.1. ›Galante Briefe‹… 204

2.2. Private Korrespondenz … 213

2.2.1. Privatbriefe und galante Conduite … 213

2.2.2. Hunolds Briefwechsel mit Sophie Meister … 216

2.2.3. Privatbriefe als Muster … 218

2.3. Formularien… 222

2.4. Hunold, Gellert und die Epistolographie im 18. Jahrhundert … 228

3. Galante Rhetorik … 233

3.1. Christian Weises Galante Rhetorica… 233

3.2. Galante Rhetorik nach Christian Weise … 238

3.3. HunoldsTeutscheOratorie von 1709 und 1715: Ein Vergleich … 241

4. Galante Poetik … 251

4.1. Die Wendung gegen die ›Schulpoesie‹ … 251

4.2. Argutien – Modellierung erotischer Galanterie … 253

4.2.1. Argutes Sprechen … 253

4.2.2. Erotische Thematik … 257

4.3. Hunold und die ›Neukirchsche Sammlung‹ … 262

5. Galante Poesie und das Prinzip der ›Musikalität‹ … 269

5.1. Musikalische Poetik … 269

5.2. Affektmodellierung: Kantaten … 276

5.3. Musikalischer Geschmack und galantes Urteil … 283

6. Librettotext und Aufführungspraxis … 288

6.1. Galante Opernpoetik: Die Modellierungsfunktion des Librettotextes… 288

6.2. Die Libretti Hunolds für Oper und Oratorium … 294

(a) Salomon … 294

(b) Nebucadnezar… 297

(c) Der leidende und sterbende Jesus … 300

6.3. Opernkritik und Sprechtheater – Grenzbestimmungen des galanten Modells … 305

7. Exemplarische Narratio… 310

7.1. Exempel und Fabeln – Zur Didaxe des galanten Modells … 310

7.2. Hunolds Fabeln und Fabelübersetzungen … 315

(a) Esope en belle humeur… 315

(b) Die »Poetischen Fabeln« in den Academischen Nebenstunden … 318

(c) Die wahre Klugheit in der Welt zu leben … 320

7.3. Galante Conduite in actio: Die Reise Einer höflichen und geschickten Person … 321

7.4. Seladons Reise und die Kritik der Vernünfftigen Tadlerinnen – Fragen zum sozialen Handlungsraum der galanten Conduite … 328

 

Teil III: Modifikationen – Ausweitungen des galanten Modells … 333

1. Das Label Menantes… 333

1.1. Kontinuität durch Distanzierung … 333

1.2. ›SonstenMenantes‹: Galante und bürgerliche Identität … 338

1.3. Menantes – ein Textzusammenhang … 342

2. »Ans Licht gestellet von«: Hunold als Herausgeber … 348

3. Von der galanten zur casualen Poesie … 359

3.1. Die Differenz von galanter und casualer Poesie … 359

3.2. Das decorum der Casualpoesie: Anlaß und (musikalische) Aufführung … 364

3.3. Der ›Nutzen‹ der Dichtung: Die Aufwertung der Casualpoesie… 369

3.4. Hunolds Anthologie (1718–1720) und ihre Nachfolger: Casualpoesie und die Neukonstitution des ›poetischen Feldes‹ … 372

a) Die Anthologie Auserlesene Gedichte als Gegenprojekt zur ›Neukirchschen Sammlung‹ … 372

b) Nachfolgeprojekte zu Hunolds Anthologie: Das Feld der Poesie nach 1720 … 377

4. Fromme Conduite … 382

4.1. Christliches decorum… 382

4.2. Galante vs. fromme Conduite: Hunolds Positionsbestimmungen … 389

a) Hunolds Vorrede zu den Sinnreichen Und Erbaulichen Gedancken… 392

b) Leichabdankungen und Trauergedichte Hunolds… 396

4.3. Geistliche Kantaten (Neumeister, Hunold, Rambach) … 400

4.4. Hunold und der Hallesche Pietismus … 405

5. Die ›galante und gelehrte Welt‹ … 409

5.1. ›Galante Wissenschaften‹ … 410

5.2. Unterrichtspraxis … 416

5.3. Hunold als ›literarischer‹ Gelehrter in Halle oder Die Neutralisierung der Galanterie … 422

5.4. Ein gelehrtes Rezensionsorgan: Die Vermischte Bibliothec… 428

5.5. Das Problem ›galanter Gelehrsamkeit‹: Eine Parodie als Anhang zum Satyrischen Roman von 1719 … 433

6. Übersetzungen oder Auf dem Weg zu einer deutschen Literatursprache … 436

6.1. Der französische Einfluß: Kulturtransfer und Differenz … 437

6.2. Übersetzungstheorie und Kommunikationspraxis … 441

6.3. Die Norm der deutschen Sprache: Fremdwort- und Dialektgebrauch … 447

6.4. Das Modell einer deutschen Literatursprache … 452

7. Modifikation und Entgrenzung: Das Ende des galanten Modells … 455

7.1. Die Differenz der Differenz – Hunolds galantes Vorwort zur de Crousaz-Übersetzung von 1720 … 455

7.2. Von der galanten Welt zur ›Welt‹ – Generalisierung und »Dekomposition« des galanten Modells … 463

 

Schluß: Das galante Modell in der deutschen Literaturgeschichte … 469

Literaturverzeichnis … 477

A.) Werkverzeichnis Christian Friedrich Hunold (Menantes) … 477

B.) Quellen … 489

C.) Forschungsliteratur … 503

 

Anhang … 529

Register … 533

1. Werke Christian Friedrich Hunold… 533

2. Personen … 535

  
The function of gallant texts as models of and models for gallant Conduite around 1700.

The literary and historical study Conduite und Text by German philologist Dirk Rose is the first extensive monograph about gallant author Christian Friedrich Hunold alias Menantes (1680‒1721). The study delivers insight into the wide and contradictory oeuvre of Hunold, and gives a theoretical approach for reconstructing the relevance and impact of a socio-cultural model of gallant interactions and communications (galante conduite). According to Rose, the interdependency of text and conduite implies the “Produktion einer spezifischen Differenz” that affects gallant text production which is then also, on the other hand, the condition for developing a model of gallant conduit. Text and conduite cause each other in “spezifischer Differenz”. Gallant texts receive a function of model and for modelling that Rose attempts to explain.

 


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